Obstbäume als Kulturgut waren ein unverzichtbarer Bestandteil früherer Höfe und Siedlungen. Sie prägten und bereicherten das Landschaftsbild und die Versorgung. Heute zählen sie zu den fast ausgestorbenen Landschaftsbildern. Streuobstwiesen werden in der „Roten Liste der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Biotoptypen„  geführt. Die Streuobstwiese am Fischerhofes wurde unter der fachkundigen Leitung unseres Vorstandskollegen und Obstbaumwarts Rhein-Sieg Gerd Melchior geplant und angelegt. Sie ist ein weiterer Beitrag der BI Naafbachtal e.V., zum Erhalt der für die Region und besonders für das Naafbachtal erhaltenswerten Kulturgüter. 

Lebensraum Streuobstwiese

Als Beitrag zum heimischen Natur- und Artenschutz sind Streuobstwiesen mittlerweile wieder in den Focus der Allgemeinheit gerückt.  Die Förderung und der Schutz zahlreicher Tier- und Pflanzenarten profitieren davon. Ein geschlossenes Ökosystem bietet, gerade für Vögel und Insekten, einen wichtigen Lebensraum und ein reichhaltiges Nahrungsangebot zu allen Jahreszeiten.

Streuobstwiesen müssen mit Fachkenntnis und unter Berücksichtigung besonderer Voraussetzungen angelegt werden. Gerd Melchior ist der Fachmann bei der BI Naafbachtal und hat die Bepflanzung und Planung der Bäume realisiert. Dabei sind Sortenvielfalt der Obstbäume und regelmäßige Pflege und Schnitt wichtige Voraussetzungen. 

Förderung der Vielfalt alter Sorten

Bei der Auswahl der Obstsorten wurden alte, robuste Sorten ausgewählt. Wie der Bäumchen(s)apfel – ein echter heimischer Apfel oder der Danziger Kantapfel – ein Herbstapfel, der als Streuobstsorte des Jahres 2006 prämiert wurde. Er gehört zur Gruppe der Rosenäpfel und ist auch bekannt als Erdbeer- und Himbeerapfel.

Die Rote Sternrenette, ein Winterapfel, bekannt auch als Herzapfel. Diese Sorte wurde vom Niederrhein her in unsere Region verbreitet.

Die Herbstbirne, mit dem schönen Namen Köstliche von Charneux, gilt als sehr süß schmeckend, würzig und saftig. Sie ist sehr gut lagerfähig und u.a. unter den Synonymen „Grashoffs Leckerbissen“ und in Norddeutschland als „Bürgermeisterbirne“ bekannt.

Auch eine Hauszwetschge oder Baumpflaume wurde gepflanzt. Sie ist eine alte und spät reife Zwetschgensorte und zählt zu den Kulturzwetschgen.

Alle Obstbäume am Fischerhof werden sorgfältig und ohne chemische Behandlungsmittel wie Pestizide oder Dünger gepflegt. Wir freuen uns auf die erste Blüte! Und natürlich auf die Früche!