Tiere

Ringelnatter
Bildquelle: Andreas Klucker / Pixabay

Ringelnatter

Die Ringelnatter (Natrix natrix) ist die in Deutschland am häufigsten anzutreffende Schlangenart. Auch das Naafbachtal ist ein beliebter Lebensraum.
Sie lebt in und an stehenden oder langsam fließenden Gewässern und feuchten Wiesen. Sie liebt Wasser und taucht und schwimmt sehr gut! So wurde sie früher auch Schwimm- oder Wassernatter genannt. Auch der lat. Name Natrix bedeutet „Wasserschlange“. Sie schafft es bis zu 30 Minuten am Stück zu tauchen und zu schwimmen und zieht sich danach gerne in eines ihrer wassernahen Verstecke zurück. Hohes Gras, Felsspalten oder alte Bäume, in deren Höhlen sie Schutz findet um zu überwintern oder für die Aufzucht ihres Nachwuchses. Ringelnattern sind – wie alle Schlangen – wechselwarm. Ihre Körpertemperatur ist nicht konstant, sondern passt sich der Umgebungstemperatur an.

Nicht giftige und ungefährliche Schlange

Die Ringelnatter gehört zur Familie der Nattern und damit zu den Kriechtieren und Reptilien. Typische Erkennungsmerkmale sind zwei gelbliche bis weiße halbmondförmige Flecken, hinter dem fast schwarzen Kopf. Auch „Mondgesicht“ genannt.
Ringelnattern haben unterschiedliche Körperfärbungen, von rotbraun, schiefergrau, olivfarben, mit und ohne Längsstreifen oder Flecken, bis hin zu ganz schwarzen Tieren, sogenannte Schwarzlinge.
Der Bauch ist weißgrau bis gelblich und gefleckt.

Die Männchen werden bis zu einem Meter lang, die weiblichen Tiere erreichen eine Länge von bis zu 1,30m, in Ausnahmefällen bis zu 2m Länge. Außerdem sind die Weibchen sehr viel dicker als die männlichen Tiere.

Zum Wachstum müssen sich die Ringelnattern regelmäßig häuten.

Sie können in der Natur 20-25 Jahre alt werden.

Der große Appetit

Ringelnattern ernähren sich überwiegend von Amphibien: Fröschen, Molchen, Kröten und Fischen. Sie fressen aber auch Eidechsen und Mäuse.
Die jungen Nattern verzehren kleine Tiere, wie Regenwürmer oder Kaulquappen, allerdings wird nur lebende Beute gefressen, die sich noch bewegt.
Dabei setzen sie nicht nur auf ihren Sehsinn, sondern sie erkennen ihre Beute am Geruch: Beim Züngeln können sie mit Hilfe ihrer Zunge Geruchspartikel aus der Luft aufnehmen und diese dann über die Zungenspitze zu einem speziellen Geruchsorgen, an der Gaumendecke, weiter transportieren.

Ringelnattern haben einen großen Appetit und verzehren in jeder Saison ungefähr fünfmal so viel wie sie selber wiegen.

Familienzusammenhalt

Ringelnattern paaren sich im Frühjahr. Dazu versammeln sich oft bis zu 60 Tiere gleichzeitig an einem Ort, wobei die männlichen Tiere in der Überzahl sind. Dann bilden sie einen sogenannten Paarungsknäuel, den der Volksmund fälschlicherweise als „Schlangennester“ bezeichnet.

Die Natter legt zwischen Juni und August, ca. 30 Eier, an einem warmen Platz ab. Dies kann ein Komposthaufen oder ein alter Baumstumpf sein. Je nach Temperatur schlüpfen die jungen Schlangen nach 6-8 Wochen. Dann ist es schon Herbst und die kleinen Ringelnattern wiegen nur 3 Gramm.
Gemeinsam mit der Familie verbringen dann alle Tiere den Winter zusammen an einem gemeinsamen frostfreien und hochwassersicheren Rückzugsort.

Erst im Frühjahr, je nach Witterung, im März oder April, kommen dann alle wieder aus ihrem Versteck hervor.

Gefährdung und Schutz

Greifvögel, Graureiher, Fuchs und Katze können Ringelnattern gefährlich werden. Vor allen junge Nattern haben viele Feinde. Auch wenn sie bei Gefahr eine übelriechende Flüssigkeit absondern können und auch Drohgesten im Verhalten zeigen, sind sie für den Menschen ungefährlich und nicht giftig.

Die größte Bedrohung für die Ringelnattern sind schwindende Feuchtlebensräume und fehlende Unterschlupfmöglichkeiten. So gilt auch die Ringelnatter als gefährdet.

Mosaiklibelle

Bildquelle: Bürgerinitiative Naafbachtal e.V.

Mosaiklibelle

Spektakuläre Größe

Die Blaugrüne Mosaiklibelle (Aeshna cyanea), auch Blaugrüne Mosaikjungfer genannt, hat eine stattliche Körperlänge von 7cm bis 8cm und eine Flügelspannweite von 9,5cm bis 11cm. Damit erreicht sie die Größe einer Großen Königslibelle, die mit ihr die größte in Mitteleuropa beheimatete Libellenart ist.

Der Körper der Mosaiklibelle beeindruckt durch die gelb-grüne Färbung, mit schwarzer Zeichnung und auf beiden Seiten ovalen grünen Flecken im Brustbereich.

Die Weibchen zeigen eine durchgängig braunschwarz-grün gescheckte Bauchzeichnung. Allerdings kann es bei jungen Tieren zu Verwechslungen führen, wenn das grün der Färbung in der Sonne blau schimmert. Dies ähnelt dann einer weiteren Libellenart, wie der Torf-Mosaikjungfer.

Die männlichen Tiere haben einen schwarzen Hinterleib mit grünen, bzw. blauen Flecken, die charakteristisch angeordnet sind. Wobei sich zudem an den Seiten des Hinterleibs noch weitere blaue Flecken befinden. Außerdem weisen die Männchen der Mosaiklibelle, wie viele andere Edellibellen auch, eine Einschnürung, „Taille“ auf. Die weiblichen Tiere haben einen eher zylindrischen Hinterleib.

Das Naafbachtal beheimatet die Blaugrüne Mosaikjungfer, die von Juli bis Oktober an stehenden und langsam fließenden Gewässern zu finden ist. Der Flugradius ist sehr weitläufig und so ist es nicht ungewöhnlich, sie bei ihren Jagdflügen, ebenso in Wäldern als auch auf Waldlichtungen anzutreffen. Die Suche nach Insekten findet in geringer Höhe statt.

Bei der Partnersuche allerdings fliegen die Männchen die Ufer der Gewässer ab und zeigen dann den typischen, so genannten Rüttelflug.

Ist die passende Partnerin gefunden beginnt die Paarung, die das für Libellen typische „Paarungsrad“ zeigen und damit ein besonderes Schauspiel über der Wasseroberfläche.

14 Häutungen bis zur Vollendung

Befruchtete Weibchen können in einer Stunde bis zu 200 Eier ablegen. Sie sind nicht wählerisch, bevorzugen aber dunkle Untergründe. Dabei wird in abgestorbene Pflanzen, Baumstämme oder in Ufernähe befindliche Moose eingestochen. Nach der Überwinterung der Eier schlüpfen im darauffolgenden Frühjahr die Prolarven und kurz darauf die Larven, die dann eine Entwicklungszeit zwischen 2 und 3 Jahren durchstehen müssen. Sie leben dann als Larve im Wasser. Nach bis zu 14 Häutungen, weil der Platz in ihrem Chinin Panzer nicht mehr ausreicht, zeigt sich die Mosaiklibelle in voller Pracht.

Sie lebt dann als flugfähiges Insekt nur kurze sechs bis acht Wochen.

Gefährdung und Schutz

Die Mosaiklibelle gilt in Deutschland als nicht gefährdet.

Rote Liste Deutschland: RL – = nicht gefährdet

Allerdings wird zunehmend das Verschwinden der Wasseraloe/Krebsschere für sie zum Problem. Niedriger Wasserstand, Verunreinigung des Wassers, sowie die Entfernung durch den Menschen, schaden dieser empfindlichen Pflanze und damit der Mosaiklibelle.

Roter Milan
Bildquelle: Henk Bogaard / Adobe Stock

Roter Milan

„Red Kite“ – der rote Drachen

Einer der beeindruckendsten und größten Raubvögel Deutschlands, das heimliche Wappentier Deutschlands.

Er findet im Naafbachtal die Umgebung die er braucht, lichte Wälder und eine offene Kulturlandschaft. 60% der gesamten Rotmilan Population lebt in Deutschland.

Unverwechselbar ist der gegabelte, rostrote Schwanz des Rotmilans. In Deutschland als „Gabelweihe“ bezeichnet. Dieser agiert wie ein Seitenruder zum Lenken und ist immer in Bewegung, selbst wenn kein Flügelschlag erfolgt und der Rotmilan ruhig über die Landschaft kreist.

Ein rostbraun gefärbter Körper mit einem hellgrauen Kopf und weiße Flecken in den Flügeln. Unverwechselbar wenn er seine Bahnen über die Landschaft zieht und er nach Mäusen, Maulwürfen, Fischen und frischem Aas Ausschau hält. Anders als andere Raubvögel jagt der Rotmilan aus der Luft und nicht von einem Ansitz aus. Er ist ein geschickter Jäger und greift die Beute im Tiefflug.

Der Rotmilan ist ein Zugvogel und gehört zu den Teilziehern. Er überwintert in den meisten Fällen im Mittelmeerraum. In den letzten Jahrzehnten werden die Zugstrecken aber immer kürzer. Wenn genug Nahrung vorhanden ist Überwintern auch einzelne Vögel in Deutschland. Der Wegzug beginnt Ende August und geht bis in den Oktober.

Die Zugvögel erreichen dann ihren Brut Ort Ende Februar bis Mitte März. Bei der folgenden Balz sind spektakuläre Schleifensturzflüge zu sehen.

Nach der Verpaarung (März-April) wird ein bereits vorhandener Horst gesucht oder gebaut. Meist in den Randzonen des Waldes. Für den Neubau und die Auskleidung eines bestehenden Horst wird häufig herumliegender Müll verwendet, wie Papier, Plastik, Stoffreste oder andere Abfälle.

Ab dem 2. Lebensjahr legen die Weibchen 2 bis 3 Eier, während der anschließenden Brutphase (30-34 Tage) wird das Weibchen vom männlichen Rotmilan mit Futter versorgt.

Gefährdung und Schutz

Der Rotmilan ist in unserer Region nicht selten und zählt nicht direkt zu den bedrohten Arten. Er ist allerdings eine Tierart nationaler Verantwortung für Deutschland und befindet sich deshalb im Anhang 1 der EG-Vogelschutzrichtlinie.

Für diese im Anhang gelisteten Vogelarten werden in ganz Europa spezielle Schutzgebiete ausgewählt, um den Erhalt zu gewährleisten. Die Intensivierung der Landwirtschaft, der Verlust von angestammtem Lebensraum und die Verringerung des Nahrungsangebotes, durch z.B. Trockenheit, gefährden auf Dauer auch die Population des Rotmilans.