Tiere
Ringelnatter
Die Ringelnatter (Natrix natrix) ist die in Deutschland am häufigsten anzutreffende Schlangenart. Auch das Naafbachtal ist ein beliebter Lebensraum.
Sie lebt in und an stehenden oder langsam fließenden Gewässern und feuchten Wiesen. Sie liebt Wasser und taucht und schwimmt sehr gut! So wurde sie früher auch Schwimm- oder Wassernatter genannt. Auch der lat. Name Natrix bedeutet „Wasserschlange“. Sie schafft es bis zu 30 Minuten am Stück zu tauchen und zu schwimmen und zieht sich danach gerne in eines ihrer wassernahen Verstecke zurück. Hohes Gras, Felsspalten oder alte Bäume, in deren Höhlen sie Schutz findet um zu überwintern oder für die Aufzucht ihres Nachwuchses. Ringelnattern sind – wie alle Schlangen – wechselwarm. Ihre Körpertemperatur ist nicht konstant, sondern passt sich der Umgebungstemperatur an.
Nicht giftige und ungefährliche Schlange
Die Ringelnatter gehört zur Familie der Nattern und damit zu den Kriechtieren und Reptilien. Typische Erkennungsmerkmale sind zwei gelbliche bis weiße halbmondförmige Flecken, hinter dem fast schwarzen Kopf. Auch „Mondgesicht“ genannt.
Ringelnattern haben unterschiedliche Körperfärbungen, von rotbraun, schiefergrau, olivfarben, mit und ohne Längsstreifen oder Flecken, bis hin zu ganz schwarzen Tieren, sogenannte Schwarzlinge.
Der Bauch ist weißgrau bis gelblich und gefleckt.
Die Männchen werden bis zu einem Meter lang, die weiblichen Tiere erreichen eine Länge von bis zu 1,30m, in Ausnahmefällen bis zu 2m Länge. Außerdem sind die Weibchen sehr viel dicker als die männlichen Tiere.
Zum Wachstum müssen sich die Ringelnattern regelmäßig häuten.
Sie können in der Natur 20-25 Jahre alt werden.
Der große Appetit
Ringelnattern ernähren sich überwiegend von Amphibien: Fröschen, Molchen, Kröten und Fischen. Sie fressen aber auch Eidechsen und Mäuse.
Die jungen Nattern verzehren kleine Tiere, wie Regenwürmer oder Kaulquappen, allerdings wird nur lebende Beute gefressen, die sich noch bewegt.
Dabei setzen sie nicht nur auf ihren Sehsinn, sondern sie erkennen ihre Beute am Geruch: Beim Züngeln können sie mit Hilfe ihrer Zunge Geruchspartikel aus der Luft aufnehmen und diese dann über die Zungenspitze zu einem speziellen Geruchsorgen, an der Gaumendecke, weiter transportieren.
Ringelnattern haben einen großen Appetit und verzehren in jeder Saison ungefähr fünfmal so viel wie sie selber wiegen.
Familienzusammenhalt
Ringelnattern paaren sich im Frühjahr. Dazu versammeln sich oft bis zu 60 Tiere gleichzeitig an einem Ort, wobei die männlichen Tiere in der Überzahl sind. Dann bilden sie einen sogenannten Paarungsknäuel, den der Volksmund fälschlicherweise als „Schlangennester“ bezeichnet.
Die Natter legt zwischen Juni und August, ca. 30 Eier, an einem warmen Platz ab. Dies kann ein Komposthaufen oder ein alter Baumstumpf sein. Je nach Temperatur schlüpfen die jungen Schlangen nach 6-8 Wochen. Dann ist es schon Herbst und die kleinen Ringelnattern wiegen nur 3 Gramm.
Gemeinsam mit der Familie verbringen dann alle Tiere den Winter zusammen an einem gemeinsamen frostfreien und hochwassersicheren Rückzugsort.
Erst im Frühjahr, je nach Witterung, im März oder April, kommen dann alle wieder aus ihrem Versteck hervor.
Gefährdung und Schutz
Greifvögel, Graureiher, Fuchs und Katze können Ringelnattern gefährlich werden. Vor allen junge Nattern haben viele Feinde. Auch wenn sie bei Gefahr eine übelriechende Flüssigkeit absondern können und auch Drohgesten im Verhalten zeigen, sind sie für den Menschen ungefährlich und nicht giftig.
Die größte Bedrohung für die Ringelnattern sind schwindende Feuchtlebensräume und fehlende Unterschlupfmöglichkeiten. So gilt auch die Ringelnatter als gefährdet.
Mosaiklibelle
Spektakuläre Größe
Die Blaugrüne Mosaiklibelle (Aeshna cyanea), auch Blaugrüne Mosaikjungfer genannt, hat eine stattliche Körperlänge von 7cm bis 8cm und eine Flügelspannweite von 9,5cm bis 11cm. Damit erreicht sie die Größe einer Großen Königslibelle, die mit ihr die größte in Mitteleuropa beheimatete Libellenart ist.
Der Körper der Mosaiklibelle beeindruckt durch die gelb-grüne Färbung, mit schwarzer Zeichnung und auf beiden Seiten ovalen grünen Flecken im Brustbereich.
Die Weibchen zeigen eine durchgängig braunschwarz-grün gescheckte Bauchzeichnung. Allerdings kann es bei jungen Tieren zu Verwechslungen führen, wenn das grün der Färbung in der Sonne blau schimmert. Dies ähnelt dann einer weiteren Libellenart, wie der Torf-Mosaikjungfer.
Die männlichen Tiere haben einen schwarzen Hinterleib mit grünen, bzw. blauen Flecken, die charakteristisch angeordnet sind. Wobei sich zudem an den Seiten des Hinterleibs noch weitere blaue Flecken befinden. Außerdem weisen die Männchen der Mosaiklibelle, wie viele andere Edellibellen auch, eine Einschnürung, „Taille“ auf. Die weiblichen Tiere haben einen eher zylindrischen Hinterleib.
Das Naafbachtal beheimatet die Blaugrüne Mosaikjungfer, die von Juli bis Oktober an stehenden und langsam fließenden Gewässern zu finden ist. Der Flugradius ist sehr weitläufig und so ist es nicht ungewöhnlich, sie bei ihren Jagdflügen, ebenso in Wäldern als auch auf Waldlichtungen anzutreffen. Die Suche nach Insekten findet in geringer Höhe statt.
Bei der Partnersuche allerdings fliegen die Männchen die Ufer der Gewässer ab und zeigen dann den typischen, so genannten Rüttelflug.
Ist die passende Partnerin gefunden beginnt die Paarung, die das für Libellen typische „Paarungsrad“ zeigen und damit ein besonderes Schauspiel über der Wasseroberfläche.
14 Häutungen bis zur Vollendung
Befruchtete Weibchen können in einer Stunde bis zu 200 Eier ablegen. Sie sind nicht wählerisch, bevorzugen aber dunkle Untergründe. Dabei wird in abgestorbene Pflanzen, Baumstämme oder in Ufernähe befindliche Moose eingestochen. Nach der Überwinterung der Eier schlüpfen im darauffolgenden Frühjahr die Prolarven und kurz darauf die Larven, die dann eine Entwicklungszeit zwischen 2 und 3 Jahren durchstehen müssen. Sie leben dann als Larve im Wasser. Nach bis zu 14 Häutungen, weil der Platz in ihrem Chinin Panzer nicht mehr ausreicht, zeigt sich die Mosaiklibelle in voller Pracht.
Sie lebt dann als flugfähiges Insekt nur kurze sechs bis acht Wochen.
Gefährdung und Schutz
Die Mosaiklibelle gilt in Deutschland als nicht gefährdet.
Rote Liste Deutschland: RL – = nicht gefährdet
Allerdings wird zunehmend das Verschwinden der Wasseraloe/Krebsschere für sie zum Problem. Niedriger Wasserstand, Verunreinigung des Wassers, sowie die Entfernung durch den Menschen, schaden dieser empfindlichen Pflanze und damit der Mosaiklibelle.
Roter Milan
„Red Kite“ – der rote Drachen
Einer der beeindruckendsten und größten Raubvögel Deutschlands, das heimliche Wappentier Deutschlands.
Er findet im Naafbachtal die Umgebung die er braucht, lichte Wälder und eine offene Kulturlandschaft. 60% der gesamten Rotmilan Population lebt in Deutschland.
Unverwechselbar ist der gegabelte, rostrote Schwanz des Rotmilans. In Deutschland als „Gabelweihe“ bezeichnet. Dieser agiert wie ein Seitenruder zum Lenken und ist immer in Bewegung, selbst wenn kein Flügelschlag erfolgt und der Rotmilan ruhig über die Landschaft kreist.
Ein rostbraun gefärbter Körper mit einem hellgrauen Kopf und weiße Flecken in den Flügeln. Unverwechselbar wenn er seine Bahnen über die Landschaft zieht und er nach Mäusen, Maulwürfen, Fischen und frischem Aas Ausschau hält. Anders als andere Raubvögel jagt der Rotmilan aus der Luft und nicht von einem Ansitz aus. Er ist ein geschickter Jäger und greift die Beute im Tiefflug.
Der Rotmilan ist ein Zugvogel und gehört zu den Teilziehern. Er überwintert in den meisten Fällen im Mittelmeerraum. In den letzten Jahrzehnten werden die Zugstrecken aber immer kürzer. Wenn genug Nahrung vorhanden ist Überwintern auch einzelne Vögel in Deutschland. Der Wegzug beginnt Ende August und geht bis in den Oktober.
Die Zugvögel erreichen dann ihren Brut Ort Ende Februar bis Mitte März. Bei der folgenden Balz sind spektakuläre Schleifensturzflüge zu sehen.
Nach der Verpaarung (März-April) wird ein bereits vorhandener Horst gesucht oder gebaut. Meist in den Randzonen des Waldes. Für den Neubau und die Auskleidung eines bestehenden Horst wird häufig herumliegender Müll verwendet, wie Papier, Plastik, Stoffreste oder andere Abfälle.
Ab dem 2. Lebensjahr legen die Weibchen 2 bis 3 Eier, während der anschließenden Brutphase (30-34 Tage) wird das Weibchen vom männlichen Rotmilan mit Futter versorgt.
Gefährdung und Schutz
Der Rotmilan ist in unserer Region nicht selten und zählt nicht direkt zu den bedrohten Arten. Er ist allerdings eine Tierart nationaler Verantwortung für Deutschland und befindet sich deshalb im Anhang 1 der EG-Vogelschutzrichtlinie.
Für diese im Anhang gelisteten Vogelarten werden in ganz Europa spezielle Schutzgebiete ausgewählt, um den Erhalt zu gewährleisten. Die Intensivierung der Landwirtschaft, der Verlust von angestammtem Lebensraum und die Verringerung des Nahrungsangebotes, durch z.B. Trockenheit, gefährden auf Dauer auch die Population des Rotmilans.
Feuersalamander
Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) gehört zu den bekanntesten und faszinierendsten Amphibien in Europa. Sein auffälliges Erscheinungsbild mit der schwarz-gelben Musterung macht ihn unverwechselbar. Dieses Farbmuster ist nicht nur schön anzusehen, sondern dient auch als Warnsignal: Der Feuersalamander produziert ein giftiges Sekret, das ihn vor Fressfeinden schützt. Dieses Sekret kann bei Kontakt mit Schleimhäuten oder offenen Wunden reizend wirken, weshalb Menschen die Tiere besser nicht anfassen sollten.
Feuersalamander leben vor allem in feuchten, schattigen Laubwäldern, die von klaren Bächen durchzogen sind. Dort finden sie nicht nur Unterschlupf, sondern auch geeignete Bedingungen für die Fortpflanzung. Anders als viele Amphibien legen Feuersalamander keine Eier, sondern bringen lebende Larven zur Welt. Diese werden von den Weibchen direkt in sauberes, sauerstoffreiches Wasser abgelegt, wo sie sich langsam zu kleinen Salamandern entwickeln.
Der Feuersalamander ist in weiten Teilen Europas verbreitet, doch sein Lebensraum ist zunehmend bedroht. Abholzung, Umweltverschmutzung und der Klimawandel führen dazu, dass seine Bestände in vielen Regionen zurückgehen. Besonders problematisch ist zudem der aus Asien eingeschleppte Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal), der für Feuersalamander tödlich ist.
In Deutschland steht der Feuersalamander unter Naturschutz. Wer einem Exemplar begegnet, sollte ihn daher aus der Distanz beobachten und seinen Lebensraum respektieren. Mit seinem eindrucksvollen Aussehen und seiner interessanten Lebensweise ist der Feuersalamander ein Symbol für die Schönheit und Verletzlichkeit der Natur.
Schwarzstorch
Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) ist ein scheuer und seltener Verwandter des bekannteren Weißstorchs. Anders als sein weißer Namensvetter meidet der Schwarzstorch menschliche Siedlungen und lebt bevorzugt in abgelegenen, ruhigen Waldgebieten mit Zugang zu Gewässern. Mit seinem glänzend schwarzen Gefieder, das in der Sonne grünlich-violett schimmert, und seinem roten Schnabel und Beinen ist er ein beeindruckender Anblick.
Schwarzstörche ernähren sich vor allem von Fischen, Amphibien und kleinen wirbellosen Tieren, die sie in flachen Gewässern suchen. Ihre Nester bauen sie auf alten, hohen Bäumen, oft in unberührten Wäldern. Diese Rückzugsorte sind wichtig für ihre Fortpflanzung, da die Tiere sehr störungsempfindlich sind.
In Europa kommt der Schwarzstorch vor allem in Mittel- und Osteuropa vor, doch seine Populationen sind stark zurückgegangen. Ursachen dafür sind Lebensraumverluste durch Abholzung, intensive Landwirtschaft und menschliche Störungen. In Deutschland gilt der Schwarzstorch als gefährdet, weshalb er unter strengem Naturschutz steht.
Schwarzstörche ziehen im Herbst in ihre Überwinterungsgebiete südlich der Sahara. Dabei legen sie Tausende von Kilometern zurück und sind auf intakte Rastplätze angewiesen, um Energie für die lange Reise zu tanken. Der Schutz dieser Zugrouten ist entscheidend für das Überleben der Art.
Wer das Glück hat, einen Schwarzstorch in freier Wildbahn zu beobachten, sollte dies als seltenes Naturerlebnis betrachten und den Vogel nicht stören. Der Schwarzstorch steht als Symbol für die Bedeutung von unberührter Natur und den Schutz unserer Wälder.
Blauflügel-Prachtlibelle
Die Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) ist eine der schönsten und auffälligsten Libellenarten Europas. Sie gehört zur Familie der Prachtlibellen und fasziniert mit ihrem schimmernden Erscheinungsbild. Die Männchen besitzen metallisch blaue Körper und markante, blau schimmernde Flügel, während die Weibchen durch ihre grünlich bis bronzefarbenen Körper und durchsichtigen Flügel bestechen.
Diese Libellenart bevorzugt saubere, langsam fließende Bäche und Flüsse mit reicher Ufervegetation. Dort jagen sie kleinere Insekten und legen ihre Eier an untergetauchte Wasserpflanzen ab. Die Larven leben mehrere Jahre im Wasser, bevor sie sich zu den beeindruckenden, flugfähigen Libellen entwickeln.
Die Blauflügel-Prachtlibelle ist ein Indikator für eine intakte Umwelt, da sie auf saubere, sauerstoffreiche Gewässer angewiesen ist. Verschmutzung und Begradigung von Flüssen sowie der Verlust naturnaher Ufer stellen eine Bedrohung für ihren Lebensraum dar.
Mit etwas Glück kann man die Blauflügel-Prachtlibelle an warmen Sommertagen beobachten, wie sie elegant über das Wasser gleitet oder auf Pflanzen am Ufer ruht. Ihr schillerndes Farbspiel macht sie zu einem echten Hingucker in der Natur und zu einem Symbol für den Schutz unserer heimischen Gewässer.
Der Erhalt der Blauflügel-Prachtlibelle ist eng mit dem Schutz ihrer Lebensräume verbunden. Wer sich für naturnahe Gewässer einsetzt, trägt dazu bei, diese beeindruckende Libellenart zu bewahren.
Der Neuntöter – Ein faszinierender Vogel und Botschafter des Naturschutzes
Der Neuntöter (Lanius collurio), auch bekannt als Rotrückenwürger, ist ein beeindruckender Singvogel, der durch sein auffälliges Verhalten und seine markante Erscheinung besticht. Mit seinem rostroten Rücken, dem grauen Kopf und der schwarzen Gesichtsmaske ist vor allem das Männchen leicht zu erkennen. Die Weibchen sind dezenter gefärbt, aber nicht weniger faszinierend.
Lebensweise und Besonderheiten
Der Neuntöter lebt in offenen Landschaften, die reich an Sträuchern, Hecken und Büschen sind. Besonders wohl fühlt er sich in extensiv genutzten Kulturlandschaften wie Streuobstwiesen, Heckenlandschaften oder Waldrändern. Dort baut er sein Nest gut verborgen in dichten Sträuchern.
Gefährdung und Schutz
Leider ist der Lebensraum des Neuntöters zunehmend bedroht. Die Intensivierung der Landwirtschaft, der Rückgang von Hecken und Sträuchern sowie der Einsatz von Pestiziden führen dazu, dass dieser charismatische Vogel in vielen Regionen Europas selten geworden ist. In Deutschland steht er mittlerweile auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeterArten.
Was wir tun können
Als Naturschutzverein setzen wir uns aktiv für den Erhalt des Neuntöters und seines Lebensraumes ein. Unsere Maßnahmen umfassen:
- Anlage und Pflege von Hecken: Hecken bieten nicht nur Nistmöglichkeiten für den Neuntöter, sondern auch Schutz und Nahrung für viele andere Arten.
- Schaffung von extensiven Landschaften: Streuobstwiesen und Blühstreifen fördern die Artenvielfalt und sichern die Nahrungsgrundlage für den Neuntöter.
- Öffentlichkeitsarbeit: Durch Aufklärung möchten wir Bewusstsein für die Bedeutung dieses Vogels und seiner Lebensräume schaffen.
Ein Vogel, der unsere Unterstützung verdient
Der Neuntöter ist nicht nur ein faszinierender Botschafter für die Bedeutung strukturreicher Landschaften, sondern auch ein Symbol für den Wert der biologischen Vielfalt. Mit gemeinsamen Anstrengungen können wir dazu beitragen, dass dieser besondere Vogel auch in Zukunft unsere Kulturlandschaften bereichert. Machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Arbeit für den Schutz des Neuntöters – für ihn und viele andere Bewohner unserer heimischen Natur!
Das Sechsfleck-Widderchen – Ein schillernder Botschafter der Artenvielfalt
Das Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae), auch bekannt als Blutströpfchen oder Sechsfleckbär, ist ein auffälliger Schmetterling, der mit seinen leuchtend roten Flecken auf tiefschwarzem, metallisch schimmerndem Flügelgrund begeistert. Diese Farbgebung dient nicht nur der Schönheit, sondern auch als Warnsignal: Das Sechsfleck-Widderchen ist für viele Fressfeinde giftig.
Lebensraum und Lebensweise
Das Sechsfleck-Widderchen liebt sonnige, blumenreiche Wiesen und Magerrasen. Besonders häufig findet man es in naturnahen Gebieten wie Trockenhängen, Heidelandschaften oder an Waldsäumen. Dort fliegt es vor allem von Juni bis August und ist leicht an seinem langsamen, gaukelnden Flugstil zu erkennen.
Die Falter ernähren sich von Nektar und sind dabei oft an Disteln, Klee oder Flockenblumen zu beobachten. Ihre Raupen hingegen haben sich auf bestimmte Futterpflanzen wie Hornklee spezialisiert. Diese Abhängigkeit macht sie empfindlich gegenüber Veränderungen in ihrem Lebensraum.
Bedrohung und Schutz
Das Sechsfleck-Widderchen ist ein Indikator für eine intakte, artenreiche Landschaft. Leider sind solche Lebensräume in den letzten Jahrzehnten immer seltener geworden. Die Ursachen reichen von der Intensivierung der Landwirtschaft über die Überdüngung von Böden bis hin zur Aufgabe traditioneller Nutzungsformen wie der Beweidung.
Durch den Verlust blumenreicher Wiesen und Magerrasen sind die Bestände des Sechsfleck-Widderchens in vielen Regionen stark zurückgegangen. Besonders problematisch ist der Einsatz von Pestiziden, der nicht nur die Raupen gefährdet, sondern auch die Vielfalt der Blütenpflanzen, die die Falter als Nahrungsquelle benötigen.
Wie wir helfen können
Als Naturschutzverein setzen wir uns aktiv für den Schutz des Sechsfleck-Widderchens und seiner Lebensräume ein:
- Förderung von artenreichen Wiesen: Wir unterstützen die Anlage und Pflege von Blumenwiesen und Magerrasen, die Lebensraum für zahlreiche Insektenarten bieten.
- Verzicht auf Pestizide: Wir werben für eine umweltfreundliche Bewirtschaftung, um die Artenvielfalt zu bewahren.
- Sensibilisierung der Öffentlichkeit: Mit Aktionen und Veranstaltungen informieren wir über die Bedeutung von Schmetterlingen wie dem Sechsfleck-Widderchen für unser Ökosystem.
Gemeinsam für den Schutz der Schmetterlinge
Das Sechsfleck-Widderchen ist ein gutes Beispiel dafür, wie eng das Überleben einer Art mit ihrem Lebensraum verknüpft ist. Indem wir diese besonderen Insekten schützen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.
Helfen Sie mit, unsere heimischen Schmetterlinge und ihre Lebensräume zu bewahren – für eine bunte, lebendige Zukunft!
Der Siebenschläfer – Ein heimlicher Bewohner unserer Wälder
Der Siebenschläfer (Glis glis) ist ein faszinierendes Nagetier, das durch seine nächtliche Lebensweise und seinen langen Winterschlaf beeindruckt. Mit seinem dichten, grauen Fell, dem buschigen Schwanz und den großen, dunklen Augen ist er ein charmanter Vertreter der heimischen Fauna. Trotz seiner Beliebtheit ist der Siebenschläfer für viele Menschen ein unbekannter Mitbewohner, denn er zeigt sich nur selten.
Lebensraum und Lebensweise
Der Siebenschläfer bewohnt vor allem Laub- und Mischwälder mit altem Baumbestand, fühlt sich aber auch in Gärten, Streuobstwiesen und manchmal sogar auf Dachböden wohl. Tagsüber versteckt er sich in Baumhöhlen, Nistkästen oder anderen Verstecken, um in der Dämmerung und nachts aktiv zu werden. Seine Nahrung besteht aus Nüssen, Beeren, Früchten und gelegentlich Insekten.
Besonders bekannt ist der Siebenschläfer für seinen langen Winterschlaf, der bis zu sieben Monate dauern kann – von Oktober bis Mai. Während dieser Zeit reduziert er seine Körperfunktionen auf ein Minimum und lebt von seinen angefressenen Fettreserven.
Bedrohung und Schutz
Der Siebenschläfer ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Wald, doch sein Lebensraum ist zunehmend bedroht. Die Abholzung alter Wälder, das Entfernen von Totholz und die Intensivierung der Landnutzung nehmen ihm wichtige Rückzugs- und Bruträume. Auch der Rückgang von Streuobstwiesen hat negative Auswirkungen auf die Population.
In Deutschland ist der Siebenschläfer zwar noch weit verbreitet, doch in vielen Regionen nimmt sein Bestand ab. Deshalb steht er unter besonderem Schutz.
Was wir tun können
Als Naturschutzverein setzen wir uns dafür ein, dem Siebenschläfer seinen Lebensraum zu erhalten und neue Rückzugsorte zu schaffen:
- Erhalt von alten Wäldern: Bäume mit Höhlen oder Totholz bieten dem Siebenschläfer Unterschlupf. Ihr Schutz ist entscheidend.
- Förderung von Streuobstwiesen: Diese artenreichen Lebensräume sind nicht nur Nahrungsquelle, sondern auch Rückzugsorte.
- Anbringen von Nistkästen: In Gärten oder Wäldern können spezielle Nistkästen dem Siebenschläfer neue Quartiere bieten.
- Aufklärung und Sensibilisierung: Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit machen wir auf die Bedeutung dieses Tieres aufmerksam.
Ein Botschafter für den Schutz der Natur
Der Siebenschläfer ist nicht nur ein niedlicher Waldbewohner, sondern auch ein Symbol für die Bedeutung von naturnahen Lebensräumen. Sein Schutz ist ein wichtiger Schritt, um die Vielfalt unserer heimischen Tierwelt zu bewahren.
Machen Sie mit und helfen Sie, den Siebenschläfer und seinen Lebensraum zu schützen – für die Natur und kommende Generationen!